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Die Geschichte der Posturologie

Posturologie ist eine medizinische Disziplin, welche sich aus verschiedenen Spezialgebieten zusammensetzt und sich mit dem posturalen System sowie seiner normalen und pathologischen Funktion (d.h. seinen verschiedenen Informationsaufnahmen und seiner Arbeit) beschäftigt.

Zu Beginn des letzten Jahrhunderts stellte Charles Bell die grundlegende Frage, welche die Posturologie zu lösen versucht.
Wie vermag der Mensch eine aufrechte oder gerade Haltung gegenüber den Kräften des Windes zu halten?

Sicherlich verfügt er über eine Fähigkeit, jede Abweichung von der Vertikalen einzurichten und zu korrigieren.

19. Jahrhundert

Die Rollen, welche die meisten der Sensoren spielen, um zur Aufrechterhaltung der aufrechten Position beizutragen, waren bereits bekannt.

Die besondere Bedeutung der Augen wurde von Romberg herausgestellt, die Eigenwahrnehmung des Körpers von Longet, der Einfluß der Vestibülen von Flourens, und der muskuläre Sinn von Sherrington.

Die erste Schule für Posturologie wurde von Vierordt im Jahre 1890 in Berlin gegründet.

In neuerer Zeit veröffentlichte im Jahre 1955 Dr. Baron vom Posturographischen Labor des St. Anne Krankenhauses in Paris eine These über die Bedeutung der augenmotorischen Muskeln auf die Körperhaltung.

Henry Otis Kendal definierte die Postur (Körperhaltung) als “einen zusammengesetzten Zustand aller Körperäusserungen zu einem bestimmten Augenblick”.

Erst vor kurzer Zeit führte Professor J. Paillard die Konzepte der Postur ein und definierte Sie als einen psycho-physiologischen Ansatz zum Körperschema.

Die ersten Informationen über die posturalen Einstellungen, verbunden mit der freiwilligen Bewegung verdanken wir Babinski (1899), welcher die Postur sowie Haltungs- und Bewegungsschäden von Patienten mit Erkrankungen am Kleinhirn untersuchte.

Seitdem weiß man sicher, dass bei Mensch und Tier beabsichtigte Bewegungen von posturologischen Phänomenen begleitet und gefolgt wird.

20. Jahrhundert

Tatsächlich haben uns die bereits seit über ein Jahrhundert betriebenen verschiedenen Forschungen dazu gebracht, das posturale System als ein “strukturiertes Ganzes” zu betrachten, wobei mehrfache Einflüße verschiedene gegenläufige Funktionen haben.

  • Ankämpfen gegen die Schwerkraft und Aufrechterhaltung der aufrechten Position
  • Widerstehen gegen äußere Kräfte
  • Positionierung in einer strukturierten Raum-Zeit, welche uns umgibt
  • Halten der Balance während der Bewegung, Führung und Stärkung des Systems

Um diese aus neuro-physiologischer Sicht große Leistung zu erbringen, verwendet der Körper verschiedene Quellen.

  • Exterorezeptoren, welche uns in Relation zu unserer Umgebung bringen (Tasten, Sehen, Hören)
  • Propriorezeptoren, Positionierung der verschiedenen Körperteile relativ zum Ganzen in einer gegebenen Position.
  • Höhere Zentren, die strategische Auswahl und die kognitiven Prozesse (Paillard) integrierend, und die Informationsquellen der vorigen beiden Quellen zu behandeln.

Es gibt allerdings eine “posturale Invariante”, welche die ideale Position des Körpers im Raum zu einem bestimmten Moment während unserer phylogenetischen Evolution repräsentiert.

Dies ist keine alternative Medizin, aber ein neuer Weg, an die Medizin heranzugehen, indem rein symptomatische Behandlungen durch eine etiologischere, auf den unwiderlegbaren neuro-physiologischen wissenschaftlichen Grundlagen basierenden Methode ersetzt werden.

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